Der mexikanische Totenkopf ist heute ein sehr verbreitetes Symbol, das in vielen verschiedenen Bereichen zu sehen ist. Sie inspiriert Modedesigner für Kleidung, Accessoires und Haushaltswaren, Visagisten und Make-up-Künstler, Tätowierer und Dekorateure, Künstler, Bildhauer und Designer aller Art.
Man könnte meinen, dass ein bemalter mehrfarbiger Totenkopf eine bedrohliche Botschaft oder negative Energie vermitteln soll. Aber wenn Sie mehr über das Symbol erfahren, werden Sie es in einem anderen Licht sehen. Unser Artikel beantwortet die Fragen derjenigen, die sich für den ungewöhnlichen Schädel interessieren. Und eine kleine Auswahl an farbenfrohen Illustrationen bestätigt nur, dass dieses Bild nicht schrecklich ist.
Die Geschichte des Symbols
Es gibt viele Namen, unter denen dieses Bild bekannt ist. Die gängigsten sind Calavera, Mexican oder Sugar Skull.
Die Geschichte des Schädels ist mit Mexiko verbunden. Dort wird der Tag der Toten begangen, ein uralter Feiertag, der aus einer Verschmelzung der alten lokalen Kultur mit den Traditionen der spanischen Eroberer entstanden ist.
Die Missionare brachten eine neue Religion und neue Bräuche auf das Festland. Einer dieser Tage war Allerheiligen. Von den Feiernden wurde erwartet, dass sie Geld an die Kirche spenden, das den verstorbenen Angehörigen im Jenseits helfen sollte.
Aber heidnische Traditionen betrachteten den Tod anders. Die örtliche Bevölkerung betrachtete das Ableben eines Menschen nicht als Tragödie, und niemand wusste etwas über das Leiden der Seelen im Fegefeuer. In Mexiko gedachte man der Verstorbenen bei Festen, deren Namen man kaum auf Anhieb aussprechen konnte: Mikailuitontli und Socotuetztli. Keiner dieser Tage war jedoch traurig. Im Gegenteil, die Bevölkerung freute sich.
Es war nicht zu erwarten, dass die hartgesottenen Heiden auf Geheiß der Fremden aus dem alten Europa sofort lernen würden, traurig zu sein. Das ist nicht geschehen. Die Feierlichkeiten waren so fröhlich wie eh und je. Und die Eingeborenen brachten den örtlichen Kirchen kein Gold, sondern Geschenke: üppige Früchte, zarte Blumen, reifes Getreide. Und die Geschenke waren nicht an die Kirche gerichtet, sondern direkt an ihre verstorbenen Angehörigen.
Eine Mischung aus verschiedenen Bräuchen führte zu einem Fest, das als Dia de los Muertos bekannt ist. Eines der Hauptmerkmale der Veranstaltung war eine ungewöhnliche Figur, Katrina Calavera. Sie war ein Skelett, aber kein einfaches, geschmückt mit allen möglichen Gegenständen und gekleidet in ein prächtiges Kleid. Wie steht es damit? Es ist ein Feiertag!
Zu Ehren dieser Dame begannen die Mexikaner, eine Leckerei zuzubereiten - mit buntem Zuckerguss verzierte Totenköpfe. Später wurde derselbe mexikanische Schädel für andere Utensilien verwendet: Girlanden, Straßenlaternen, Kostüme, Masken und vieles mehr. Im Laufe der Jahre wurden die Verwendungsmöglichkeiten immer vielfältiger und das Bild wurde zu einer Art Symbol des Landes. Aber der Calavera-Schädel ist so beliebt geworden, dass er fast überall zu finden ist.
Jacob de Geijn der Zweite
Das erste holländische Totenkopfstillleben, dessen Reproduktion oben zu sehen ist, war auch das erste Stillleben für ganz Holland. Sein Autor war der Maler Jacob de Gein der Zweite, der dieses Vanitas-Stillleben im Jahr 1603 malte. Dieses Gemälde ist außergewöhnlich in seiner Darstellungskraft und Farbtiefe, so wie fast alle Stillleben bedeutender niederländischer Meister, darunter Rubens und Rembrandt, aussehen würden. Hier ist der Schädel noch traditionell in der Mitte der Komposition und in einer Nische platziert.
Die linke Vase zeigt eine Tulpe, ein klassisches niederländisches Symbol für Verschwendung und Verantwortungslosigkeit, während die rechte Vase nur von einem verwelkten Stängel besetzt ist. Es ist eine Anspielung auf die Tatsache, dass vor dem Tod Arm und Reich, Jung und Alt gleich sind. Auch die vor dem Schädel verstreuten Münzen verschiedener Nennwerte deuten auf Verschwendung hin. Über dem Schädel in der Öffnung befindet sich eine riesige Glaskugel, in der sich der Raum spiegelt - wie Spiegel stehen solche Kugeln in der Vanitas für ein falsches Bild der Wirklichkeit, in das sich der menschliche Körper nach dem Tod verwandelt. Interessanterweise hat de Geyn in den Bogen dekorative Figuren eines lachenden Demokrits und eines weinenden Heraklit eingearbeitet, die sowohl für die Renaissance als auch für den Barock charakteristisch sind. Die Leinwand befindet sich im Metropolitan Museum of Art in New York.
Das Hauptfoto des Artikels zeigt auch ein Gemälde dieses Künstlers mit dem Titel Stillleben Vanitas, das 1621 entstand. Dies ist bereits ein typisches barockes Stillleben, gefüllt mit vielen symbolischen Gegenständen, darunter eine große Anzahl von Büchern, die das Lernen symbolisieren, ein Lorbeerkranz, eine Rüstung und ein Mantel, die auf Stärke und Macht hindeuten, sowie Musikinstrumente und Büsten - all das kann nicht mit ins Grab genommen werden, und so steht wieder der Schädel im Mittelpunkt. Der Künstler wollte damit zum Ausdruck bringen, dass nur die Seele einen Wert hat und alles andere eitel und vergänglich ist, denn nicht einmal das eigene Skelett wird einem Menschen nach dem Tod hinterlassen.
Schminke und Make-up für den mexikanischen Totenkopf
Heute gibt es überall auf der Welt Fans von bunten Totenköpfen. Dieses Bild inspiriert Visagisten und Maskenbildner. Heutzutage ist "Mexican Skull"-Schminke für Halloween, Karneval oder Kostümpartys ziemlich verbreitet.
Die Bewältigung der Aufgabe ist nicht schwer, selbst für jemanden, der keine besondere Ausbildung hat. Alles, was Sie brauchen, ist ein Grundwissen über die Anwendung von Kosmetika. Wenn Sie Lust auf ein solches Experiment haben, kann Ihnen unser kleiner Spickzettel helfen.
- Der Grundton Ihres Gesichts ist normalerweise hell. Sie kann sogar weiß oder silbern sein, aber wenn Ihnen eine solch radikale Veränderung nicht gefällt, verwenden Sie eine Grundierung, die ein paar Nuancen heller ist als Ihre eigene.
- Heben Sie die Augenpartie hervor. In der Regel wird sie in Schwarz, Lila oder Dunkelgrün ausgeführt. Auch andere Farbtöne, einschließlich Gold und Silber, können verwendet werden.
- Die Lippen werden in der Regel in der gleichen Farbe wie der Teint geschminkt. Von den Mundwinkeln bis zu den Wangen werden feine Linien mit senkrechten Strichen gezogen, um ein schädelähnliches Aussehen zu erzielen.
- Die Nasenspitze sollte ebenfalls in dunkleren Farben hervorgehoben werden.
- Strasssteine und andere dekorative Elemente können und sollten verwendet werden (sie können mit falschem Wimpernkleber befestigt werden).
- Mit dünnen Schminkstiften können Sie Blumen auf Wangen, Kinn und Stirn zeichnen.
Vanitas allegorisches Stillleben
Doch wie heißt das Stillleben mit dem Totenkopf? Die Antwort ist im Untertitel enthalten - vanitas, was wörtlich aus dem Lateinischen übersetzt "Eitelkeit" oder "Eitelkeit" bedeutet. Solche Bilder sind nicht nur eine Art von Stillleben, sondern auch eine der frühesten, zusammen mit bildlichen Darstellungen von Wild und anderen Beutetieren der Jagd. Aber warum haben sie einen solchen Namen? Das Wort "vanitas" wird nämlich in einem Spruch aus einer lateinischen Bibelübersetzung mehrfach wiederholt:
Eitelkeit der Eitelkeiten, sagt der Prediger, Eitelkeit der Eitelkeiten - alles ist Eitelkeit!
"Vanitas vanitatum" bedeutet so viel wie "Eitelkeit der Eitelkeiten". Die ersten Vanitas waren gar keine eigenständigen Gemälde - monochrome Stillleben mit Totenkopf und Kerzenleuchter wurden traditionell auf die Rückseite von Renaissance-Porträts gemalt. Dies symbolisierte die Zerbrechlichkeit des Daseins und spielte auf die Sterblichkeit der dargestellten Person an, die Kehrseite des Lebens. Obwohl die Vanitas im Barock eine bedeutende Blüte als eigenständige Untergattung erlebte, finden sich die ersten Stillleben dieser Art auch im 16. Jahrhundert, tauchen im 19. und 20. Jahrhundert auf und werden auch heute noch gelegentlich verwendet. Die allegorische Bedeutung, mit der die Totenkopf-Stillleben gefüllt sind, wird nie an Bedeutung verlieren.
Maske im Stil von De los Muertos
Welcher Karneval kann ohne dieses Accessoire auskommen? Es gibt zwar unzählige fertige Masken zu kaufen, aber Sie können dieses stilvolle Stück auch selbst herstellen. Du brauchst eine weiße, farblose Maske, die du in jedem Geschäft für Partyzubehör bekommst. Die Maske Mexikanischer Schädel (weiblich) kann mit normaler Acrylfarbe auf die gleiche Weise wie das Make-up bemalt werden: dunkle Bereiche um die Augen und auf der Nasenspitze, gemalte Blumen, Strassverzierungen. Möchten Sie mehr Dekoration? Erinnern Sie sich daran, womit die Indianer die Katrina Calaveras geschmückt haben, und verwenden Sie die gleichen Materialien. Rosen aus Schaumstoff oder Plastik, Spitzen, Perlen und Schleifen harmonieren mit dem Gesamtstil.
Hauptmerkmale des Bildes
Das Bild des Heiligen des Todes ist eine Mischung aus einem Skelett und einem jungen, blühenden Mann, weshalb die folgenden Details bei der Gestaltung verwendet werden:
- Bei einem weißen Totenkopfgesicht mit obligatorischer Dekoration mit Mustern ist es wünschenswert, nicht nur das Gesicht, sondern auch andere Körperteile zu schminken, die nicht von der Kleidung verdeckt werden, oder einen fließenden Übergang von den geschminkten zu den freien Bereichen zu schaffen;
- Die Kleidung der Mädchen sollte hell sein; Kleider mit Blumenmuster sind ausreichend. Tragen Sie auf jeden Fall Schmuck, vorzugsweise im Vintage-Stil, und andere Details des "Femme fatale"-Looks wie Strümpfe und Stöckelschuhe. Ein Spitzenschal ist ein besonderes Detail des Looks. Männer sollten einen Abendanzug mit einer hellen Krawatte wählen;
- Blumen - natürlich oder künstlich - spielen keine Rolle. Mädchen können Kränze oder Stirnbänder mit großen bunten Blumen verwenden. Männer schmücken Hüte und Revers von Smokings mit Blumen.
Totenköpfe auf dem Laufsteg und in der Alltagsmode
Diejenigen, die sich für Mode interessieren, erinnern sich vielleicht an einen der berühmtesten und renommiertesten Totenkopf-Enthusiasten, Alexander McQueen. Er nutzte dieses Element, um Handtaschen, Schuhe, Kleidung, Schmuck und Accessoires zu entwerfen. Seine Entwürfe, die Luxus und düstere Gotik miteinander verbinden, haben die Modewelt mit ihrem unverwechselbaren Charme schon mehrfach erobert.
Der Totenkopf im mexikanischen Stil ist auch auf Freizeitkleidung zu sehen. Und sie ist bei Ausstattern beiderlei Geschlechts gleichermaßen beliebt.
Die obige Illustration stammt aus der aktuellen ZARA-Kollektion. Die Zuckerschädel werden auch in den Katalogen von Pull&Bear, einer jugendlichen Modemarke, abgebildet.
Bartholomäus Gehirn Senior
Die obige Reproduktion zeigt ein Stillleben mit Schädel und Kerzenständer aus dem Jahr 1524 mit dem Titel "Eitelkeit der Eitelkeiten" des deutschen Künstlers Bartholomäus Brein des Älteren. In diesem minimalistischen Renaissance-Gemälde sind die für Vanitas charakteristischen Hauptthemen dargestellt. Wie bei allen nachfolgenden Gemälden steht der Schädel im Mittelpunkt des Bildes, aber in diesem Fall ist der separat liegende Unterkiefer auffällig. Die erloschene Kerze symbolisiert eine verstorbene Seele. Ebenfalls sehr charakteristisch für die frühen Vanitas ist ein Zettel mit einer lateinischen Moral - in diesem Fall der Satz "Alles wird durch den Tod zerstört, der Tod ist die letzte Grenze aller Dinge".
Es sei darauf hingewiesen, dass dieses Gemälde eines der ersten seiner Art ist, so dass Bartholomäus Brein sicher als einer der Stammväter der Vanitasmalerei bezeichnet werden kann. Heute befindet sich das Gemälde im Kreller-Mueller-Museum in den Niederlanden.
Heim-Accessoires
Wahrscheinlich ist Ihnen die Sammlung lustiger Sofakissen (Foto unten) aufgefallen, die mit einem mexikanischen Totenkopf verziert sind. Dieses Wohnaccessoire und viele andere, die in dieselbe Richtung gehen, wurden von chinesischen Designern entworfen. Auch im Reich der Mitte haben die Calaveras viele Bewunderer gefunden. Heute ist es leicht, Gardinen, Bettwäsche, Geschirr und andere Haushaltsprodukte im Angebot zu finden. Und einer der bekanntesten Spielzeughersteller, der amerikanische, hat sogar eine Puppe namens Skelita herausgebracht, deren Make-up auf den besten Traditionen des Tages der Toten basiert.
Peter Klas
Peter Klass, ein weiterer niederländischer Maler, war ebenfalls ein großer Fan von Totenkopfstilleben. Er hat mehr als hundert verschiedene Vanitas gemalt, wobei er manchmal dieselbe Komposition mehrmals neu zeichnet, indem er einen kleinen Gegenstand oder den Lichteinfall verändert. Oben sehen Sie Reproduktionen der folgenden Gemälde:
- "Stillleben mit Totenkopf und Feder, 1628.
- "Vanitas", 1630.
- "Vanitas-Stillleben", 1630.
- "Vanitas-Stillleben mit Buch, Schädel, Öllampe, Schnapsglas und Feder", 1630.
Peter Claes' Stilleben mit Schädel haben eine Reihe von allgegenwärtigen Objekten. Die Komposition wird fast immer von einer Öllampe oder einer Kerze, einer Feder, einer Taschenuhr, Nüssen und einem Glas mit Spitze - in der Regel mit einem Stiel mit Stacheln - begleitet. Wie wir bereits wissen, symbolisieren Kerzen und Lampen ein verblasstes Leben, die Feder, wie auch Bücher, das Lernen. Das Vorhandensein einer Uhr verweist auf die Vergänglichkeit der Zeit oder auf das angehaltene Leben, zerquetschte Nüsse sprechen von der zerbrochenen Hülle des Körpers, umgestürztes Glas - der Missbrauch der Trunkenheit.
Die meisten Vanitas-Stillleben des Künstlers werden im Metropolitan Museum of Art in New York aufbewahrt.
Adrian van Utrecht
Oben sehen Sie eine Reproduktion des Gemäldes Eitelkeit der Eitelkeiten von Adrian van Utrecht, das der belgische Künstler um 1640 malte. Ein anderer Titel des Gemäldes ist Stillleben mit Blumenstrauß und Totenkopf. Alle in dieser Vanitas dargestellten Symbole haben auf die eine oder andere Weise mit Eitelkeit und Verschwendung zu tun und sind überwiegend weiblich. Ein Strauß Tulpen und Rosen und eine riesige Muschel stehen für Frivolität und Lust, eine große Menge Schmuck, Münzen und zwei Arten von Sektgläsern für Verschwendung, eine rauchende Pfeife symbolisiert Wollust und die Liebe zu flüchtigen Vergnügungen. Die Eitelkeit der Eitelkeiten befindet sich derzeit in einer Privatsammlung.
